Wir entwickeln eine digitale, cloudbasierte Plattform, die Ärzt:innen, Kliniken, Praxen und Krebsbetroffene deutschlandweit miteinander vernetzt. So wird die Zusammenarbeit im gesamten Behandlungsprozess verbessert.
Die Zusammenarbeit bei der Behandlung von Krebspatient:innen erfolgt derzeit überwiegend über Papier, Fax und Briefe. Diese analoge Kommunikation verlangsamt den Informationsaustausch und kann zu Informationslücken führen. Zwar gibt es bereits einige digitale Lösungen, diese sind jedoch häufig nicht miteinander kompatibel. Die unterschiedlichen Digitalisierungsgrade von CCCs, Krankenhäusern und Praxen erschweren zusätzlich die digitale Vernetzung und Zusammenarbeit der onkologischen Behandlungspartner.
Um diese Herausforderungen zu meistern, entwickeln wir in Task Force 5 einen einheitlichen technischen Rahmen in Form einer cloudbasierten IT-Plattform. Diese Plattform schafft die Grundlage für eine interoperable Datenstruktur und ermöglicht die Integration unterschiedlichster Anwendungen (Apps). Der Informationsaustausch soll dadurch vereinfacht und die Kommunikation beschleunigt werden, was die Krebsversorgung insgesamt verbessert. Ein umfassendes Datenschutzkonzept gewährleistet dabei höchste Sicherheitsstandards für alle Nutzer:innen.
In der Entwicklung der Plattform haben wir uns die folgenden, aufeinander aufbauenden Projektziele gesetzt:
- Aufbau einer interoperablen, cloudbasierten IT-Plattform für die sektorenübergreifende Vernetzung im Versorgungskontext
- Implementierung erster Dienste zur Bereitstellung medizinischer Informationen und Kommunikations-Anwendungen im ONCOnnect-Webportal
- Ausbau des ONCOnnect-Webportals und Integration von zwei Anwendungsfällen (CCC-Studienregister und White-Spot-Analyse)
- Aufbau einer IT-Governance für die kompatible Entwicklung und Integration weiterer Anwendungen
- Schaffung von Möglichkeiten für die Integration von als Medizinprodukt zertifizierter Software in das ONCOnnect-Webportal
Beteiligte CCC-Standorte:
CCCC Berlin, Task Force-Sprecherin: Dr. Maren Knödler
WTZ Essen, Task Force-Sprecher: Prof. Dr. Dr. Jens Kleesiek
UCT Frankfurt, Task Force-Sprecher: Prof. Dr. Jörg Janne Vehreschild, IDMKD Frankfurt
CCC Freiburg, Task Force-Sprecherin: Prof. Dr. Dr. Melanie Börries
CIO Köln, Task Force-Sprecher: Michael Butler
CCC Ulm, Task Force-Sprecher: Prof. Dr. Stephan Stilgenbauer
Teilziel 1
Cloudbasierte IT-Plattform als Basis für Vernetzung in der Onkologie
Eine interoperable, cloudbasierte IT-Plattform ermöglicht webbasierte Anwendungen für die Krebsversorgung und -forschung.
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Wir entwickeln eine interoperable, cloudbasierte IT-Plattform zur Vernetzung verschiedener Sektoren in der Behandlung von Krebspatient:innen. Diese IT-Plattform bildet die Grundlage für weitere Anwendungen, die einen sicheren, effizienten und benutzerfreundlichen Zugang zu relevanten Gesundheitsdiensten ermöglichen. Unser Ziel ist es, die Kommunikation und den Datenaustausch schrittweise zu verbessern: zunächst zwischen den ONCOnnect-Verbundpartnern, dann zwischen Gesundheitsdienstleister:innen und weiteren Akteur:innen in den regionalen Netzwerken und schließlich zwischen Patient:innengruppen.
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Interoperabilität
Interoperabilität bezeichnet die Anschlussfähigkeit und Austauschfähigkeit eines IT-Systems oder einer Softwareanwendung mit anderen Systemen und Anwendungen. Indem bestimmte gemeinsame Standards befolgt werden, können Daten ohne Einschränkungen in den unterschiedlichen Systemen oder Anwendungen genutzt oder zwischen diesen übertragen werden.
Teilziel 2
Implementierung von Diensten für medizinische und Community-Anwendungen
Erste Dienste vereinfachen den medizinischen Informationsaustausch und die Zusammenarbeit zwischen Universitätskliniken, Krankenhäusern, Praxen und Patient:innen.
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Auf der IT-Plattform implementieren wir erste Dienste für das ONCOnnect-Webportal (siehe Teilziel 3), die medizinische Informationen bereitstellen. Außerdem vereinfachen diese Dienste die Benutzung des Webportals für verschiedene Nutzergruppen. Es entsteht eine umfassende Kommunikations- und Kooperationsplattform, die die Kommunikation zwischen den CCCs, den Kooperationspartnern, Kliniken, Praxen und zwischen den Patient:innen verbessert.
Beispielsweise ermöglichen die Dienste den Nutzer:innen die einfache Kommunikation über E-Mail-Listen, Dateiablagen, Chats und Foren. Mit einem einzigen Login sind alle Anwendungen über eine einheitliche, benutzerfreundliche Oberfläche des ONCOnnect-Webportals erreichbar. Dabei wird sichergestellt, dass die Nutzer:innen nur auf diejenigen Informationen zugreifen, die für sie relevant sind.
Teilziel 3
Auf- und Ausbau des ONCOnnect-Webportals
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Kurz gesagt
Das ONCOnnect-Webportal wird durch das CCC-Studienregister und die White-Spot-Analyse erweitert.
Um die Kommunikation und Vernetzung zwischen den Behandlungspartnern in der Onkologie zu fördern, bauen wir das ONCOnnect-Webportal schrittweise aus. Wir beginnen mit der Integration von zwei Anwendungen der Task Force Klinische Studien, dem CCC-Studienregister und der White-Spot-Analyse.
Das CCC-Studienregister verbessert den Zugang zu innovativen Behandlungsmöglichkeiten für alle Patient:innen. Es ermöglicht mehr Menschen – regional wie national – die Teilnahme an klinischen Studien und die Behandlung mit neuen Therapien, die meist nur in großen Krankenhäusern verfügbar sind. Über das CCC-Studienregister können die Nutzer:innen des ONCOnnect-Webportals gezielt passende Studienoptionen finden.
Die White-Spot-Analyse wiederum identifiziert onkologisch unterversorgte Gebiete in Deutschland. Mit diesem Instrument können CCCs herausfinden, in welchen Regionen der Zugang zur optimalen Krebsversorgung derzeit noch eingeschränkt ist. Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage für den gezielten Ausbau der Versorgung in diesen Gebieten.
Teilziel 4
IT-Governance und Anwendungsintegration
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Kurz gesagt
Eine „IT-Governance“-Gruppe unterstützt bei der Entwicklung und Integration weiterer Anwendungen.
Wir bilden aus verschiedenen Mitgliedern des ONCOnnect-Verbunds eine „IT-Governance“-Gruppe, die sicherstellt, dass weitere Anwendungen, die in den anderen ONCOnnect- Task Forces entwickelt werden, strukturiert und effizient in die IT-Plattform und das ONCOnnect-Webportal integriert werden.
So sollen Patient:innen beispielsweise künftig im ONCOnnect-Webportal in einer interaktiven, webbasierten Datenbank mit Suchfunktion und Kartendarstellung leichter Versorgungsangebote in ihrer Nähe finden und Informationen zu ihnen erhalten (ONCOnnect-Serv aus Task Force 2) oder auf Behandlungsinformationen und Entscheidungshilfen zurückgreifen können (Entscheidungshilfe Frühe Studien aus Task Force 3).
Damit die Anwendungen der anderen Task Forces mit der IT-Plattform kompatibel entwickelt und integriert werden, unterstützt die IT-Governance-Gruppe durch Schulungen und Beratung.
Teilziel 5
Integration von als Medizinprodukt zertifizierter Software
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Kurz gesagt
Das ONCOnnect-Webportal wird durch die Integration externer Software erweitert.
Wir erweitern die IT-Plattform und das ONCOnnect-Webportal durch die Integration von zertifizierten Softwarelösungen externer Anbieter.
In diesem Teilprojekt schaffen wir die technischen Voraussetzungen für die Einbindung kommerzieller, als Medizinprodukt zertifizierter Software in die digitale ONCOnnect-Plattform.
Eine Pilotphase wird die Erprobung einer Software umfassen, die Patient:innendaten datenschutzkonform erfasst und mit den Anwendungen der IT-Plattform interagiert. Der Informationsaustausch soll dadurch weiter optimiert und die Patient:innenversorgung stärker individualisiert werden. Industriepartner haben zudem die Möglichkeit, ihre Software als „in-kind contribution“ beizusteuern.
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In-kind contribution
Von in-kind contribution ist die Rede, wenn eine Einrichtung für ein Projekt kein Geld, sondern andere Ressourcen zur Verfügung stellt, also z. B. Sach- oder Dienstleistungen wie Material, Geräte, Software, Personal oder andere Güter.
Das Projekt „Digitalisierung des Outreach“ wird vom WTZ Essen koordiniert und gemeinsam mit dem CCCC in Berlin, dem UCT Frankfurt, dem CCC in Freiburg, dem CIO Köln und dem CCC in Ulm umgesetzt. Alle Entwicklungen erfolgen unter einem übergreifenden Datenschutzkonzept zur Gewährleistung höchster Datensicherheit.
Ansprechpersonen
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ONCOnnect Task Force 5 CCCC Berlin
Task Force-Sprecherin: Dr. Maren Knödler
IT-Verantwortlicher: Tom Lukas Lankenau
Outreach-Managerin: Dr. Jasmin Thierfelder-Matuszak -
ONCOnnect Task Force 5 WTZ Essen
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ONCOnnect Task Force 5 IDMKD Frankfurt
IT-Entwicklung: Aleksandr Belonozhkin, Elias Hamacher, Tom-Robin Raja, Dr. Vasilii Tulskii
Leitung Team "Digital Applications and Platforms": Markus Brechtel, Dr. Vasilii Tulskii
Leitung Stabsstelle IT Produkt- und Prozessmanagement: Ludwig Montag -
ONCOnnect Task Force 5 CCC Freiburg
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ONCOnnect Task Force 5 CIO Köln
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ONCOnnect Task Force 5 CCC Ulm
IT-Entwicklung: Veronika Stiegler
Leitung Software und IT: Christoph Neidhard
Outreach-Managerin: Michaela Strohm
Task Force 5 – Beteiligte CCC-Standorte