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Prävention und Früherkennung

Die Task Force 1 bringt Krebsprävention und -früherkennung über Outreach-Partner, eine digitale Plattform und Risikosprechstunden in die Fläche.

Task Force 1

Bessere Krebsprävention und Früherkennung in der regionalen Versorgung

Krebserkrankungen vorzubeugen und frühzeitig zu erkennen ist das Hauptanliegen unserer Task Force 1, denn Studien zeigen, dass etwa 40 Prozent der Krebserkrankungen durch Prävention vermieden werden könnten. Mit der Expertise aller CCCs und des Nationalen Krebspräventionszentrums (NCPC) bündeln wir Projekte, Maßnahmen und Studien, um unsere Outreach-Partner dabei zu unterstützen, allen Bürger:innen ein passgenaues Präventionsangebot anzubieten. Wir entwickeln eine digitale Plattform, die Präventionsmaterialien bereitstellt, setzen Präventionsprojekte im Arbeitsumfeld um und etablieren eine Risikosprechstunde im Rahmen der Früherkennung.

Beteiligte CCC-Standorte:
CCCA Augsburg, Task Force-Sprecher: Prof. Dr. Björn Hackanson
CIO Düsseldorf, Task Force-Sprecher: Prof. Dr. Günter Niegisch
UCCL Leipzig, Task Force-Sprecher: Prof. Dr. Florian Lordick
UCT Mainz, Task Force-Sprecher: Prof. Dr. Thomas Kindler 
CCC München (TUM), Task Force-Sprecherin: Dr. Sabine Kesting
und
Nationales Krebspräventionszentrum, Task Force-Sprecherin: Prof. Dr. Ute Mons


Teilziel 1

Entwicklung einer digitalen Krebspräventions-Plattform

Unser Ziel ist es, eine digitale Plattform zu entwickeln, die einen strukturierten Maßnahmenkatalog für alle Phasen der Krebsprävention vorhält. Über diese Plattform werden wir unseren Outreach-Partnern qualitätsgesicherte und praxisorientierte Best-Practice-Modelle der CCCs und des NCPC zur eigenen Nutzung zur Verfügung stellen. Gemeinsam mit unseren Outreach-Partnern können wir so Präventionsangebote flächendeckend für Bürger:innen zugänglich machen.

Im Bereich Prävention und Früherkennung werden Projekte, Maßnahmen und Best-Practice-Modelle der CCCs und des NCPC allen CCCs in Deutschland sowie den Outreach-Partnern (z. B. Krankenhäusern, niedergelassenen Ärzt:innen, Therapeut:innen) qualitätsgesichert zur Verfügung gestellt, damit Bürger:innen von einer bestmöglichen Versorgung durch den Zugang zu individuellen Präventionsangeboten profitieren.

Die CCCs und Outreach-Partner sollen leicht auf eine Vielzahl an Best-Practice-Modellen zu verschiedenen Themenfeldern zugreifen und diese einfach an ihre eigenen Gegebenheiten anpassen können. So können sie gezielt und mit möglichst geringem Ressourcenaufwand spezifische Bevölkerungsgruppen erreichen.

Die Aufnahme von Best-Practice-Modellen auf der Plattform erfolgt anhand entwickelter Qualitätskriterien. Die Inhalte werden entsprechend aufbereitet, um eine universelle Einsetzbarkeit zu gewährleisten. In die technische Konzeption der Plattform werden unter anderem die Outreach-Partner miteinbezogen. Die technische Entwicklung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Task Force 5 „Digitalisierung“.

Hauptverantwortlich für dieses Teilprojekt: CCC Augsburg, CCC München (TUM), NCPC


Teilziel 2

Krebsprävention am Arbeitsplatz

Das zweite Ziel dieser Task Force ist die Entwicklung zielgruppengerechter Programme zur Krebsprävention und -früherkennung am Arbeitsplatz. Präventionsprojekte werden von der Task Force gemeinsam mit und für kooperierende Unternehmen entwickelt, um ihre Mitarbeitenden für Krebsprävention zu sensibilisieren. Diese Maßnahmen sollen als Best-Practice-Modelle evaluiert werden und anschließend weiteren CCC-Standorten und Unternehmen zur Verfügung stehen.

Das Teilprojekt zielt darauf ab, ein breites Spektrum der berufstätigen Bevölkerung über Krebsprävention und -früherkennung zu informieren. Die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Betrieben ist dabei besonders wichtig, um aktiv mit der Aufklärung anzusetzen und viele Menschen zu erreichen. Hierfür werden zielgruppenspezifische und strukturierte Aktionen und Kampagnen zur Krebsprävention und -früherkennung im Umfeld Arbeit entwickelt. Die beteiligten CCCs und das NCPC setzen diese mit kooperierenden Unternehmen und den eigenen Universitätskliniken in ihrem jeweiligen Einzugsgebiet um.  Die Aktionen und Kampagnen stehen als Best-Practice-Modell zur Verfügung. Dabei können Checklisten, Vorlagen, Präventionsmaterialien sowie das Know-How der Kolleg:innen der Task Force genutzt werden. Ziel ist es, das Bewusstsein der Mitarbeitenden für eine gesunde Lebensweise zu fördern (Primärprävention), die hohe Bedeutung der Teilnahme an Krebsfrüherkennung zu vermitteln (Sekundärprävention) und letztlich die krebsbedingte Krankheitshäufigkeit (Morbidität) und Sterblichkeit (Mortalität) zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, werden Kampagnen und Gesundheitstage mit Früherkennungsuntersuchungen geplant und durchgeführt, die speziell auf den Bedarf der teilnehmenden Unternehmen und deren Belegschaft zugeschnitten sind. 

Hauptverantwortlich für dieses Teilprojekt: CCC München (TUM), CCCG Leipzig, UCT Mainz


Teilziel 3

Risikosprechstunde zur Prävention

Mit diesem Teilprojekt zielen wir darauf ab, Männer mit familiärem oder genetischem Risiko für Prostatakrebs früh zu identifizieren, mit personalisierten Präventions- und Früherkennungsmaßnahmen zu unterstützen und so die Gesundheitsvorsorge und die Diagnostik nachhaltig zu verbessern. Hierfür werden innovative Technologien sowie Risiko-Sprechstunden eingesetzt. Die Zielgruppen sind gesunde Männer mit familiärem Risiko, Träger genetischer Mutationen (z. B. BRCA1/2) und bereits Erkrankte.

Die Sprechstunde, die am CIO Düsseldorf bereits etabliert ist, nutzt fortschrittliche Technologien wie multiparametrische MRTs der Prostata, genetische Analysen sowie eine umfassende klinische Anamnese. Eine zentrale Datenbank strukturiert die Ergebnisse, um standardisierte Diagnostik und Therapieplanung zu ermöglichen. Für Behandelnde bedeutet dies präzisere Diagnosen, verbesserte Entscheidungsgrundlagen und eine optimierte Planung risikoadaptierter Früherkennungsmaßnahmen. Zudem erleichtert die standardisierte Datenbasis den Austausch zwischen Behandelnden und fördert die Qualitätssicherung. Für Betroffene bietet das Projekt personalisierte Präventionsstrategien und Früherkennungsmaßnahmen, die auf ihr individuelles Risiko zugeschnitten sind, was eine frühzeitige Intervention und bessere Heilungschancen ermöglicht. Dieses Früherkennungskonzept wird im Rahmen von ONCOnnect am CCC-Standort Düsseldorf pilotiert, standardisiert und für die anderen CCC-Standorte zur Verfügung gestellt werden.

Hauptverantwortlich für dieses Teilprojekt: CIO Düsseldorf


Häufig gestellte Fragen

  • Was bedeutet Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention?

    Primärprävention bezeichnet Maßnahmen, die zum Erhalt von Gesundheit und zur Vorbeugung von Krankheit beitragen (z.B. Nichtrauchen, Impfungen).

    Sekundärprävention bezeichnet Maßnahmen, die Krankheiten möglichst früh erkennen, um Folgen und Auswirkungen der Erkrankung zu verringern (z. B. Vorsorgeuntersuchungen).

    Tertiärprävention bezeichnet Maßnahmen, die nach einer Erkrankung ansetzen und Folge- und/oder Begleiterkrankungen verhüten sollen (z. B. Rehabilitation).

  • Was ist das NCPC?

    Das Deutsche Krebsforschungszentrum und die Deutsche Krebshilfe haben im Rahmen einer langfristig angelegten strategischen Partnerschaft den Aufbau des „Nationalen Krebspräventionszentrums" in Heidelberg vereinbart. Ausgehend vom Nationalen Krebspräventionszentrum wird unter Einbeziehung weiterer regionaler Partnerschaften in ganz Deutschland eine evidenzbasierte und zunehmend personalisierte Krebsprävention systematisch ausgebaut.

    Weitere Informationen zum Nationalen Krebspräventionszentrum

  • Was sind multiparametrische MRTs?

    Bei einer multiparametrischen Magnetresonanztomographie (MRT) nehmen Radiolog:innen verschiedene Bilder eines Organs wie zum Beispiel der Prostata auf, die jeweils unterschiedliche Eigenschaften abbilden. Dank diesem Verfahren können Ärzt:innen Aussagen über die Ausdehnung und Aggressivität eines Tumors treffen.


Weiterführende Informationen

  • Vertiefende Publikationen

    U. Mons et al. (2018): Cancers due to smoking and high alcohol consumption – estimation of the attributable cancer burden in Germany. In: Deutsches Ärzteblatt International, Vol. 115, S. 35-36. https://doi.org/10.3238/arztebl.2018.0571

    G. Behrens et al. (2018): Cancers due to excess weight, low physical activity and unhealthy diet – estimation of the attributable cancer burden in Germany. In: Deutsches Ärzteblatt International, Vol. 115, S. 35-36. https://doi.org/10.3238/arztebl.2018.0578

    T. Gredner et al. (2018): Cancers due to infection and selected environmental factors – estimation of the attributable cancer burden in Germany. In: Deutsches Ärzteblatt International, Vol. 115, S. 35-36. https://doi.org/10.3238/arztebl.2018.0586

  • Nationale Dekade gegen Krebs

    Die Nationale Dekade gegen Krebs fördert Forschung, bessere Therapien und Aufklärung, um Krebs früher zu erkennen und wirksamer zu behandeln. Wissenschaftler:innen, Ärzt:innen und Patient:innenorganisationen arbeiten gemeinsam daran, neue Diagnose- und Behandlungsmethoden zu entwickeln und schneller in die Praxis zu bringen.

    Weitere Informationen zur Nationalen Dekade gegen Krebs


Ansprechpersonen


Task Force 1 – Beteiligte Standorte