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Qualitätssicherung

Wir möchten die Versorgungssituation von Krebspatient:innen in Deutschland durch die Umsetzung einheitlicher Qualitätsstandards verbessern.

Task Force 4

Qualitätssicherung im regionalen Netzwerk

In der modernen Krebsbehandlung sind nach dem Nationalen Krebsplan Zertifizierungen mit einheitlichen Qualitätsstandards von zentraler Bedeutung. Sie gewährleisten nicht nur eine hohe Sicherheit und Behandlungsqualität, sondern tragen auch maßgeblich zur Lebensqualität krebskranker Menschen bei.

Die Task Force 4 setzt sich daher intensiv dafür ein, die Qualität der Versorgung von Krebserkrankten bundesweit zu verbessern und regionale Unterschiede zu verringern.

Beteiligte CCC-Standorte:
CIO Bonn, Task Force-Sprecher: Prof. Dr. Ingo Schmidt-Wolf
NCT/UCC Dresden, Task Force-Sprecherin: Prof. Dr. Friedegund Meier
UCT Frankfurt, Task Force-Sprecher: Prof. Dr. Christian Brandts
CCC Göttingen, Task Force-Sprecherin: Prof. Dr. Friederike Braulke
WTZ Münster, Task Force-Sprecher: Prof. Dr. Philipp Lenz


Teilziel 1

Optimierung der Video-Tumorboards

In wöchentlichen Expert:innentreffen für onkologische Diagnostik und Therapie, den sogenannten Tumorboards, werden individuelle Therapieempfehlungen für Krebspatient:innen erarbeitet. Durch die Weiterentwicklung und Optimierung der Video-Tumorboards der CCCs, zunächst am Beispiel von Hautkrebs, möchten wir sicherstellen, dass mehr Patient:innen von der Expertise mehrerer Fachdisziplinen und Innovationen profitieren können – unabhängig von ihrem Wohnort. 

Patient:innen sollen so einen besseren Zugang zu neuen Diagnostik- und Behandlungsmethoden, klinischen Studien und Supportivangeboten, wie z. B. Sport- und Bewegungstherapie, Ernährungsberatung, psychoonkologische und soziale Beratung, erhalten. 
 
Besonderes Augenmerk legen wir zum einen auf die Prozessoptimierung hinsichtlich Anmeldung (mit Datentransfer), Zugang und Teilnahme am Video-Tumorboard sowie der Umsetzung der Tumorboardempfehlungen für CCC-externe Ärzt:innen. Zum anderen ist es von großer Bedeutung, die Zeitspanne bis zur Therapieeinleitung möglichst gering zu halten. Das Video-Tumorboard PLUS und ergänzende Kommunikationsmaßnahmen wie Videosprechstunden, telefonische Beratung und die Vermittlung von regional verfügbaren Supportivangeboten sollen sicherstellen, dass Patient:innen möglichst in Wohnortnähe versorgt werden können und gleichzeitig von spezialisierten und innovativen Diagnostik- und Therapieverfahren der CCCs profitieren können.
 
Hauptverantwortlich für dieses Teilprojekt: NCT/UCC Dresden, CIO Bonn, WTZ Münster


Teilziel 2

Kombiniertes Screening für Supportivtherapien

Supportivtherapien wie Psychoonkologische Beratung, Ernährungs- und Bewegungstherapien sowie die palliativmedizinische Betreuung haben das Potential, die Lebensqualität von Krebspatient:innen und ihren Angehörigen zu erhöhen. Deshalb arbeiten wir daran, flächendeckend individuelle, bedürfnisorientierte Therapieempfehlungen zu ermöglichen.

Ein Screening zur Ermittlung des Unterstützungsbedarfs in den Bereichen Psychoonkologie, Palliativmedizin und Ernährungsmedizin ist Teil der Behandlungsleitlinien für die Versorgung von Krebspatient:innen. In der Praxis wird dies aber häufig nur in größeren stationären Zentren umgesetzt. Oft sind Unterstützungsangebote unter dem Gesundheitspersonal und den Patient:innen nicht bekannt.

Aus diesem Grund entwickeln wir den Prototyp für eine kombinierte Screening-App, die sowohl Patient:innen als auch Gesundheitspersonal dabei unterstützt, den individuellen Bedarf an Supportivtherapien präzise zu ermitteln, gemeinsam Therapien abzustimmen und die verfügbaren Ressourcen effektiv zu nutzen. Beispielsweise könnten Patient:innen so gemeinsam mit ihren Ärzt:innen herausfinden, ob für sie eine begleitende Kunst- oder Sporttherapie geeigneter wäre.

Um sicherzustellen, dass die App optimal auf die Bedürfnisse der Nutzer:innen zugeschnitten ist, wird zunächst eine umfassende Bedarfsanalyse durchgeführt. Dazu befragen wir einerseits Patient:innen und Ärzt:innen im regionalen Netzwerk sowie weitere Fachkräfte im Netzwerk. Auf dieser Basis entwickeln wir dann den digitalen Prototyp für die Screening-App.

Hauptverantwortlich für dieses Teilprojekt: CIO Bonn


Teilziel 3

Intensivierung der Zusammenarbeit mit den Krebsregistern

Aufgabe der Klinischen Krebsregister ist es, von allen Krebspatient:innen in jedem Bundesland vollzählige und vollständige Daten zusammenzuführen, auszuwerten und damit eine Wissensbasis zu schaffen, um mittelfristig die Behandlung von Tumorerkrankungen zu verbessern.

Landeskrebsregister spielen eine entscheidende Rolle bei der Erfassung und Analyse von Daten zu onkologischen Patient:innen im regionalen Kontext. Diese Daten sind unerlässlich, um die Qualität der Behandlung und Versorgung von Krebspatient:innen und auch die Früherkennung kontinuierlich zu verbessern. Deshalb möchten wir die bestehenden Prozesse zwischen den CCCs, Onkologischen Zentren, niedergelassenen Ärzt:innen und den Landeskrebsregistern harmonisieren und die Zusammenarbeit intensivieren.

Konkret werden wir dies zunächst in Hessen und Niedersachsen umsetzen, indem wir in den jeweiligen Bundesländern:

Hauptverantwortlich für dieses Teilprojekt: CCC Göttingen, UCT Frankfurt


Häufig gestellte Fragen

  • Was sind (Video-)Tumorboards?

    Regelmäßig stattfindende Expert:innentreffen für onkologische Diagnostik und Therapie werden auch Tumorboards genannt. Hier werden Therapieentscheidungen für Krebspatient:innen multidisziplinär, also von Spezialist:innen verschiedener Fachrichtungen, getroffen. Per Videokonferenz abgehaltene Tumorboards (kurz: Video-Tumorboards) ermöglichen die einfache Teilnahme von Experten:innen unterschiedlicher Standorte und sind bereits an vielen CCCs etabliert.

Weiterführende Informationen

  • Hessisches Krebsregister

    Das Hessische Krebsregister erfasst flächendeckend Daten zu Krebsfällen und onkologischen Behandlungen in Hessen. Diese Daten werden ausgewertet und für die Forschung und Qualitätssicherung bereitgestellt. 

    Zur Webseite des Hessischen Krebsregisters

  • Klinisches Krebsregister Niedersachsen

    Das Klinische Krebsregister Niedersachsen erfasst kontinuierlich Daten zu Krebsdiagnosen und -behandlungen, wertet sie aus und überprüft die Leitlinienumsetzung, um die Qualität der onkologischen Versorgung nachhaltig zu sichern.

    Zur Webseite des Klinischen Krebsregisters Niedersachsen


Ansprechpersonen


Task Force 4 – Beteiligte CCC-Standorte